Eine Stadt mit vielen religiösen Spannungen, die sich auch in vergangenen Anschlägen widerspiegeln. Uns deutlich sichtbar, durch die ständigen Sicherheitskontrollen und bewaffneten Beamten. Wir besorgen uns ein Zugticket nach Pune für den nächsten Tag (90 Rupies- 1,20€ für 3,5h Fahrt ;)). Am Bahnhof: was ist denn hier los? So viel Polizei und Sicherheitsleute überall!?!?!? Es heißt der Ministerpräsident würde gleich hier ankommen. Oh no- schnell ins Nebengebäude zum Ticketschalter für Ausländer, Behinderte, Senioren und Frauen (gehören hier wohl zur Randgruppe). Die Anschlagsgefahr lauert aber auch hier- der Ministerpräsident taucht just in diesem Moment in diesem Gebäude auf. Ab mit dem Lokaltrain nach Darahvi, dem größten Slum Asiens (kennt man/frau aus dem Film "Slumdog Millionär"). Zum Glück fahren wir nicht in der Rushhour!! später erzählt uns ein Einheimischer, dass dann nur noch das Stehen auf Zehenspitzen möglich ist. Kein Wunder, dass die Züge keine Türen haben- damit sich die Leute aus dem Zug heraushängen lassen können (Platzsparen). Darahvi ist sichtlich arm, aber auch hier gibt es in jeder Wellblechhütte einen Fernseher (Geschenke der Regierung um die Geburtenrate zu kontrollieren). Das Slum ist eine kleine Stadt in der Stadt mit eigenen Händlern&Geschäften. Schon ein etwas komisches Gefühl als weiße Frau hier durchzulaufen& für die bewohner muss es doch so wirken als ob wir sie wie Tiere im Zoo beobachten. Wir befolgen den Tip vom lonelyplanet und machen keine Fotos. Auf der Weiterfahrt kleben wir einen Aufkleber in den Zug (Ladies Abteil) und erwischen später genau diesen selben Zug um in die Innenstadt zurückzukommen. Was für ein witziger Zufall. Beim berühmten washingplace wäscht halb Mumbai seine Kleidung per Hand- Hyderabad! weiter gehts zum Gandhi Haus- Beginn seiner Revolte und essen danach eine köstliche klare Hühnersuppe in einer sozialen Organisation für Frauen und Mädchen- fantastisches Essen für unsere geschundenen Mägen ;) und noch dazu sind wir begeistert diese Art von Sozialer Arbeit in Indien zu finden!!! Am nächsten Tag verlassen wir nachmittags Mumbai- nachdem wir zuvor noch durch die City spaziert sind- auf der Suche nach einfarbiger dunkelroter Kleidung. Wie kommen wir nur auf die Idee!?!?!?;) werden mal wieder, wie so oft mit dem
Grauen dieses Landes konfrontiert und auf der Straße ständig von BettlerInnen angesprochen. Wir können Indiens Menschen nicht retten, auch wenn es in der Seele wehtut, aber hier müssen sich die Strukturen ändern, ein staatlich organisiertes soziales netzwerk, soziale Organisationen müssen her. Den kleinen Jungen, der sich nicht artikulieren kann und uns anbettelt können wir dennoch nicht ignorieren. Es rührt uns sehr und als wir ihn ein zweites Mal sehen freut er sich unglaublich über eine angefangene Cola und ein paar Rupies (& damit leider wohl nur die Scheiß bettlermafia unterstützt).
Bye Bye Mumbai- folgen nun weiter Santiagos Tip nach Pune um dort ins berühmt berüchtigte Ashram vom bereits verstorbenen Guru Osho zu gehen. Auf der Fahrt dorthin genießen wir die wunderschöne Landschaft Maharaschtras (bundesstaat) und wundern uns über die zwar netten und gesprächigen Inder, die ohne mit der Wimper zu zucken ihren Plastikmüll aus dem Fenster schmeißen. Abends kommen wir in Pune an und haben glücklicherweise schon ein Hotelzimmer reserviert.
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