Sonntag, 28. April 2013

22-26 April Goa

Auf mit dem zug nach Margao in Goa. Verdammt, zum ersten mal hat auch unser Zug Verspätung. Jetzt wird uns auch klar warum immer halb Indien auf dem Bahnsteig sitzt. Besonders verwundert uns dieses mal eine 50 Meter lange sitzschlange in der die Menschen in der Hocke ineinander gekeilt auf was auch immer warten (als InderIn verbringt man vermutlich Jahre in Warteschlangen). Auf dem Weg zu unserem Bahnsteig, könnten sich, wenn man nicht Ruhe bewahren würde dramatische Szenen abspielen. Gefühlt will ganz Indien mit uns über den Bahnübergang und so werden wir irgendwie mitgeschoben. Hyderabad!! Die 14 stündige Zugfahrt verbringen wir im Abteil mit einer modernen und ziemlich rücksichtslosen indischen Familie. Es kann wohl nicht jede Zugfahrt in Indien ruhig verlaufen. Unausgeschlafen kommen wir um 6.30 Uhr in Margao an und entscheiden gleich nach dem Frühstück, dass wir noch am selben Tag weiter nach Panjim fahren (Hauptstadt Goa's). Mit dem Bus fahren wir mittags an der Küste entlang und kommen ziemlich erschöpft in Panjim an. Wir checken im Hotel ein und erkunden am frühen Abend die kleine Stadt. Wir entdecken hier eine riesige Markthalle, in der wir Obst&Gemüse in Hülle und Fülle finden :)
Am nächsten Tag geht's ins nördlichere Anjuna Beach, das zur Highseason die absolute Partyhochburg ist. Es ist inzwischen sehr sehr heiß und die Hotels, Bars und Restaurants schließen großteils nächste Woche. Zum Glück haben wir unwissentlich genau die letzte Woche erwischt, in der überhaupt jemand hier ist ;) es ist aber auch mit überschaubarer Menschenanzahl wunderschön hier. Nur so konnten wir eines der wenigen Palmenbaumhäuser im Tantra Beach House ergattern. In der Hauptsaison muss hier die Hölle lossein. Wir leben einige Tage am Strand, genießen Sonnenuntergänge am Meer und bleiben entspannt mehrere Nächte dort. Goa war eine portugiesische Kolonie, deshalb leben hier viele Christen, Kirchen zeichnen die Landschaft und es wird Rind und Alkohol konsumiert...die Menschen in Goa sind wieder ganz anders.
Da sie an betrunkene, halbnackte Touris (im Bikini) gewöhnt sind legen auch wir ganz selbstverständlich unsere bisherige Kleidung (lange Hosen-über die Knie, Tshirts&meist Tuch über Haare&schultern) ab. Nicht genug, dass wir das höchste Baumhaus beziehen, um weitere Entfernungen zurückzulegen leihen wir uns mutig einen Scooter aus. Mit dem Linksverkehr ist das gar nichtmal so einfach. Dem Rollervermieter sagen wir lieber nicht, dass wir nie zuvor damit gefahren sind. Weitere Details ersparen wir unseren lieben Eltern ;) Die Sonne brennt ziemlich vom Himmel, sodass wir kaum Unternehmungen ins Auge fassen. Ein halber Tag auf dem riiiesigen Markt neben dem Treehouse (der letzte der Saison) entpuppt sich als unglaublich anstrengend und einfach nur heiiiiiiß! Zwei junge Inderinnen erzählen uns während ihrem Verkaufsgespräch, dass sie seid ihrem 10 Lebensjahr arbeiten müssen und nicht in die Schule gehen können. Die Kinder machen für und mit ihren Eltern schon so früh "Business" und erste Worte sind hier: cheap, buy und what's your name. Und Verkaufsgespräche laufen immer ziemlich ähnlich ab: "Can i ask you something, if you don't mind? Can you come to my shop? No buy, just look!!" Wenn wir dann antworte. : "sorry, not now" Oder "we cannot buy everything" kommt: "promise, that you come and look". Klar kommen die Frauen zu uns- sie wollen auch in der Nebensaison Geld verdienen, aber die kleinen wuzeligen&super süßen Babys und Kinder tun uns schon leid& trotzdem können wir nicht non stop konsumieren ;) Die Kindermasche funktioniert natürlich ganz gut.

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